Pflegegradrechner

Sie suchen eine erste Einschätzung für einen Pflegegrad-Antrag? Unser kostenloser Pflegegradrechner hilft Ihnen dabei. Das Online-Tool bietet eine einfache Orientierung – ohne medizinische Vorkenntnisse.

Der Rechner bewertet Alltagseinschränkungen und zeigt, welcher Pflegegrad möglich ist. Diese Information ist besonders für pflegende Angehörige wertvoll. Laut einer Studie von pflege.de (2023) benötigen viele Familien Unterstützung bei der Pflegeplanung.

Wir begleiten Sie Schritt für Schritt. Nutzen Sie auch unser praktisches Selbständigkeitsmeter-Tool für zusätzliche Informationen. So erhalten Sie Klarheit – schnell und unkompliziert.

Pflegegradrechner

Beantworte die folgenden Fragen, um deinen voraussichtlichen Pflegegrad zu ermitteln. Die Berechnung erfolgt nach den Kriterien des Neuen Begutachtungsassessments (NBA) Stand April 2018.

Modul 1: Mobilität (Gewichtung: 10%)

Bewertung der Selbstständigkeit

1.1 Positionswechsel im Bett

1.2 Halten einer stabilen Sitzposition

1.3 Umsetzen

1.4 Fortbewegen innerhalb des Wohnbereichs

1.5 Treppensteigen

1.6 Besondere Bedarfskonstellation: Gebrauchsunfähigkeit beider Arme und beider Beine

Modul 2: Kognitive und kommunikative Fähigkeiten (Gewichtung: 15%)

Bewertung der Fähigkeit

2.1 Erkennen von Personen aus dem näheren Umfeld

2.2 Örtliche Orientierung

2.3 Zeitliche Orientierung

2.4 Erinnern an wesentliche Ereignisse oder Beobachtungen

2.5 Steuern von mehrschrittigen Alltagshandlungen

2.6 Treffen von Entscheidungen im Alltagsleben

2.7 Verstehen von Sachverhalten und Informationen

2.8 Erkennen von Risiken und Gefahren

2.9 Mitteilen von elementaren Bedürfnissen

2.10 Verstehen von Aufforderungen

2.11 Beteiligen an einem Gespräch

Modul 3: Verhaltensweisen und psychische Problemlagen (Gewichtung: 15%)

Bewertung der Häufigkeit (wenn die Verhaltensweise mit einem Unterstützungsbedarf verbunden ist)

3.1 Motorische Verhaltensauffälligkeiten

3.2 Nächtliche Unruhe

3.3 Selbstschädigendes und autoaggressives Verhalten

3.4 Beschädigen von Gegenständen

3.5 Tätlich aggressives Verhalten gegenüber anderen Personen

3.6 Verbale Aggression

3.7 Andere auffällige Lautäußerungen (pflegerelevante vokale Auffälligkeiten)

3.8 Abwehr unterstützender Maßnahmen

3.9 Wahnvorstellungen (realitätsferne Vorstellungen)

3.10 Ängste

3.11 Antriebslosigkeit bei depressiver Stimmungslage

3.12 Sozial unangemessenes Verhaltensweisen

3.13 Sonstige unangemessene Handlungen mit Hilfebedarf

Modul 4: Selbstversorgung (Gewichtung: 40%)

Bewertung der Selbstständigkeit

4.1 Waschen des vorderen Oberkörpers

4.2 Körperpflege im Bereich des Kopfes

4.3 Waschen des Intimbereichs

4.4 Duschen und Baden (mit Haare waschen, auch Beine u. Füße waschen, ein- u. aussteigen, abtrocknen, fönen)

4.5 An- und Auskleiden des Oberkörpers

4.6 An- und Auskleiden des Unterkörpers

4.7 Mundgerechtes Zubereiten der Nahrung und Eingießen von Getränken

4.8 Essen (dreifache Punktzahl)

4.9 Trinken (doppelte Punktzahl)

4.10 Benutzen einer Toilette oder eines Toilettenstuhls (doppelte Punktzahl)

4.11 Bewältigen der Folgen einer Harninkontinenz

4.13 Ernährung parenteral oder über Sonde

Modul 5: Bewältigung von und selbstständiger Umgang mit krankheits- und therapiebedingten Anforderungen und Belastungen (Gewichtung: 20%)

Geben Sie die Häufigkeit pro Tag, Woche oder Monat an. Lassen Sie Felder leer, die nicht zutreffen.

Verrichtungen 5.1 – 5.7

Messung und Deutung von Körperzuständen etc.

5.2 Injektionen:

5.3 Versorgung intravenöser Zugänge (z. B. Port):

5.4 Absaugen oder Sauerstoffgabe:

5.5 Einreibungen sowie Kälte- und Wärmeanwendungen:

5.6 Messung und Deutung von Körperzuständen:

5.7 Körpernahe Hilfsmittel:

Verrichtungen 5.8 – 5.11

5.8 Verbandwechsel und Wundversorgung:

5.9 Versorgung mit Stoma:

5.10 Regelmäßige Einmalkatheterisierung und Nutzung von Abführmethoden:

5.11 Therapiemaßnahmen in häuslicher Umgebung:

Verrichtungen 5.12 – 5.15

5.12 Zeit- und technikintensive Maßnahmen in häuslicher Umgebung:

5.13 Arztbesuche:

5.14 Besuche anderer medizinischer oder therapeutischer Einrichtungen (bis zu 3 Stunden):

5.15 Zeitlich ausgedehnter Besuch medizinischer oder therapeutischen Einrichtungen (länger als 3 Std.):

5.16 Einhalten einer Diät oder anderer krankheits- oder therapiebedingter Verhaltensvorschriften

Modul 6: Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte (Gewichtung: 15%)

Bewertung der Selbstständigkeit

6.1 Gestaltung des Tagesablaufs und Anpassung an Veränderungen

6.2 Ruhen und Schlafen

6.3 Sich beschäftigen

6.4 Vornehmen von in die Zukunft gerichteten Planungen

6.5 Interaktion mit Personen im direkten Kontakt

6.6 Kontaktpflege zu Personen außerhalb des direkten Umfeldes

Wichtiger Hinweis:

Dieser Rechner dient lediglich als Orientierungshilfe zur Einschätzung eines möglichen Pflegegrads basierend auf den von Ihnen eingegebenen Daten und den Kriterien des Neuen Begutachtungsassessments (NBA) Stand April 2018. Die Ergebnisse sind **nicht rechtsverbindlich** und ersetzen keine offizielle Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder andere zugelassene Gutachter. Für eine verbindliche Feststellung des Pflegegrads müssen Sie einen Antrag bei Ihrer Pflegekasse stellen.

Ihre Eingaben werden **nicht gespeichert** oder an Dritte weitergegeben.

Was ist ein Pflegegrad und warum ist er wichtig?

Seit 2017 gibt es fünf Pflegegrade statt der früheren Pflegestufen. Diese Einstufung hilft, Ihre Pflegebedürftigkeit fair zu bewerten. Sie entscheidet über finanzielle Unterstützung und praktische Hilfen.

Definition der Pflegegrade

Ein Pflegegrad misst, wie selbständig Sie im Alltag sind. Je höher der Grad (1–5), desto größer die Einschränkungen. Grundlage ist §14 SGB XI.

Besonders wichtig: Seit der Reform werden auch kognitive Fähigkeiten berücksichtigt. Menschen mit Demenz profitieren davon.

Leistungen der Pflegeversicherung

Jeder Pflegegrad bringt konkrete Leistungen. Dazu gehören Pflegegeld, Sachleistungen oder Zuschüsse für Hilfsmittel. Die Höhe hängt vom Grad ab.

PflegegradMonatliches Pflegegeld (2024)Besonderheiten
10 €Beratung & Präventionsangebote
2316 €Grundversorgung im Alltag
3599 €Erhebliche Einschränkungen
4770 €Schwere Beeinträchtigungen
5990 €Schwerste Pflegebedürftigkeit

Beispiel: Eine 72-jährige Dame mit Pflegegrad 3 erhält 599 € monatlich. Das Geld kann für Pflegedienste oder Angehörige genutzt werden.

So funktioniert der Pflegegradrechner

Eine schnelle Einschätzung Ihres Pflegegrads – so einfach geht’s mit unserem Online-Tool. Der Rechner bewertet Ihre Alltagsfähigkeiten anhand von 53 Kriterien. Das Ergebnis liefert Ihnen eine erste Orientierung für den Antrag.

„Eine realistische Selbsteinschätzung ist der Schlüssel zum passenden Pflegegrad. Übertreibungen oder Bagatellisieren verfälschen das Ergebnis.“

MDK-Leitfaden 2024

Schritt-für-Schritt zur Berechnung

So nutzen Sie den Rechner effektiv:

  • Modul 1: Mobilität (z.B. Treppensteigen, Aufstehen).
  • Modul 2: Kognitive Fähigkeiten (Erinnerung, Orientierung).
  • Modul 3: Verhaltensweisen (Aggressionen, Ängste).

Die Gewichtung erfolgt automatisch. Module 2 und 3 fließen stärker in die Gesamtpunktzahl ein.

ModulAnzahl FragenBeispielfrage
Selbstversorgung12Können Sie sich allein ankleiden?
Krankheitsmanagement8Nehmen Sie Medikamente selbstständig ein?

Welche Daten werden benötigt?

Vor der Nutzung empfehlen wir:

  1. Medizinische Unterlagen (Diagnosen, Arztberichte).
  2. Notizen zu Alltagseinschränkungen (z.B. Stürze, Vergesslichkeit).

Hinweis: Ihre Angaben werden nicht gespeichert. Der Rechner dient nur zur Vorab-Einschätzung.

Fallbeispiel: Frau Meyer (68) unterschätzte ihre Demenz-Symptome. Der Rechner zeigte durch gezielte Fragen, dass Pflegegrad 3 wahrscheinlich ist.

Die sechs Module der Pflegebegutachtung

Die Pflegebegutachtung besteht aus sechs zentralen Modulen, die Ihre Alltagskompetenzen bewerten. Jedes Modul misst unterschiedliche Fähigkeiten – von körperlicher Mobilität bis zur Gestaltung des Alltags. So entsteht ein ganzheitliches Bild Ihrer Selbständigkeit.

„Die Module gewichten nicht alle gleich. Besonders kognitive und psychische Einschränkungen fließen stärker in die Gesamtpunktzahl ein.“

Dr. Lena Hofmann, MDK-Gutachterin

Mobilität

Wie beweglich ist die Person? Der 8-Meter-Gehtest ist Standard. Beispiel: Herr Schmidt (75) stürzt häufig wegen Parkinson. Er erreicht nur 4 von 12 Punkten.

Kognitive und kommunikative Fähigkeiten

Hier zählen Gedächtnis, Orientierung und Sprachverständnis. Bei Demenz können Punkte fehlen. Tipp: Notieren Sie konkrete Situationen wie verlegte Schlüssel.

Verhaltensweisen und psychische Problemlagen

13 Unterkriterien prüfen z.B. Aggressionen oder Depressionen. Eine Punktabgabe gibt es bei nächtlicher Unruhe oder Angstattacken.

Selbstversorgung

Kann sich die Person allein waschen oder anziehen? Pflegegradrechner fragen hier nach 12 Details. Praxisbeispiel: Frau Bauer benötigt Hilfe beim Zähneputzen.

Umgang mit krankheitsbedingten Anforderungen

16 Therapieaspekte wie Dialyse oder Insulinspritzen. Wer Medikamente nicht selbst einnehmen kann, erhält mehr Punkte.

Gestaltung des Alltagslebens

Soziale Kontakte, Hobbys oder Einkaufen. Isolation führt zu höherer Einstufung. Herr Jung (80) verließ sein Haus zuletzt vor 3 Monaten.

Checkliste für das MDK-Gutachten

  • Medizinische Unterlagen (Arztbriefe, Medikamentenplan)
  • Tagebuch über Alltagseinschränkungen (2 Wochen)
  • Fotos von Hilfsmitteln wie Gehstützen

Achtung: 70% der Antragsteller unterschätzen ihre Einschränkungen in Modul 2 und 3. Holen Sie eine zweite Meinung ein!

Pflegegrade im Überblick: Von 1 bis 5

Punkte bestimmen Ihren Pflegegrad: So funktioniert das Bewertungssystem. Insgesamt können Sie bis zu 100 Punkte erreichen. Je höher die Punktzahl, desto höher der Pflegegrad und die finanziellen Leistungen.

Punkte-Tabelle und Einstufungskriterien

Die folgende Tabelle zeigt die Mindestpunktzahlen für jeden Pflegegrad. Ab 12,5 Punkten erhalten Sie Pflegegrad 1 – auch ohne tägliche Hilfe.

PflegegradPunktebereichBesonderheiten
112,5–27Geringe Beeinträchtigungen
227–47,5Eingeschränkte Alltagskompetenz
347,5–70Erhebliche Pflegebedürftigkeit
470–90Schwere Beeinträchtigungen
590–100Schwerste Pflegebedürftigkeit

„57,5 Punkte bedeuten Pflegegrad 3 – selbst wenn nur ein Modul stark beeinträchtigt ist.“

Dr. Meier, MDK-Gutachter

Besondere Bedarfskonstellationen

Manche Erkrankungen führen schneller zu hohen Pflegegraden. Bei Tetraplegie gilt seit 2021 eine Sonderregelung: Betroffene erhalten automatisch Pflegegrad 5.

Fallbeispiel: Herr Klein (42) ist querschnittsgelähmt. Dank der Sonderregelung bekam er trotz 88 Punkten PG5 – für maximale Unterstützung.

  • Widerspruch einlegen: Bei Punktabweichungen zum Gutachten.
  • Infografik: 68% aller Anträge liegen in PG2 und PG3.

Leistungen und finanzielle Unterstützung nach Pflegegrad

Finanzielle Unterstützung und praktische Hilfen: So nutzen Sie die Leistungen Ihrer Pflegeversicherung. Jeder Pflegegrad bietet unterschiedliche Möglichkeiten – von Geldleistungen bis zur häuslichen Betreuung. Wir zeigen Ihnen, was Sie beantragen können.

Pflegegeld und Pflegesachleistungen

Das Pflegegeld erhalten Sie, wenn Angehörige oder Freunde Sie pflegen. Die Höhe hängt vom Pflegegrad ab. Alternativ gibt es Sachleistungen – also professionelle Hilfe durch Pflegedienste.

PflegegradPflegegeld (2024)Sachleistungen
3599 €1.298 €
4770 €1.612 €

Praxisbeispiel: Frau Schmidt (PG3) kombiniert 300 € Pflegegeld mit Tagespflege für 800 €. So bleibt ihr Budget flexibel.

Weitere Leistungen wie Verhinderungspflege

Die Pflegeversicherung unterstützt Sie auch in besonderen Situationen:

  • Verhinderungspflege: Bis zu 1.685 € jährlich, wenn Ihre Hauptpflegeperson ausfällt.
  • Hilfsmittel: Zuschüsse bis 4.180 € für Rollstühle oder Betten.
  • Entlastungsbetrag: 125 € monatlich für Alltagshilfen wie Einkaufen.

„Nutzen Sie alle Leistungen – viele Antragsteller vergessen die Verhinderungspflege.“

Pflegekasse Berlin

Steuer-Tipp: Pflegekosten können Sie als außergewöhnliche Belastung absetzen. Sammeln Sie Rechnungen!

Achtung: Anträge müssen innerhalb von 6 Monaten gestellt werden. Rückwirkende Zahlungen sind sonst ausgeschlossen.

Nächste Schritte nach der Berechnung Ihres Pflegegrads

Von der Berechnung zur Beantragung: So setzen Sie Ihr Ergebnis um. Wir zeigen Ihnen den Weg vom ersten Antrag bis zur finalen Entscheidung.

Stellen Sie den Antrag bei Ihrer Pflegekasse – am besten mit unserem kostenlosen Muster. Die Begutachtung durch den MDK folgt innerhalb von 5 Wochen. Tipp: Bitten Sie eine vertraute Person zur Unterstützung.

Überprüfen Sie das Ergebnis sorgfältig. Bei zu niedriger Einstufung haben Sie 30 Tage Zeit für Widerspruch. Nutzen Sie dafür unsere Vorlage mit medizinischen Belegen.

Wichtig: Dokumentieren Sie Alltagseinschränkungen vor der Begutachtung. Videos oder Fotos helfen bei Widersprüchen. Eine Person mit Demenz benötigt oft besondere Nachweise.

Unser Rechtsberatungsangebot unterstützt Sie bei Fragen. So erhalten Sie die Leistungen, die Ihnen zustehen.

FAQ

Was genau ist ein Pflegegrad?

Ein Pflegegrad zeigt, wie viel Unterstützung eine Person im Alltag benötigt. Er wird von 1 (geringe Einschränkungen) bis 5 (schwere Beeinträchtigungen) eingestuft. Die Einstufung erfolgt durch den MDK oder MEDICPROOF.

Welche Leistungen kann ich mit meinem Pflegegrad erhalten?

Je nach Grad stehen Ihnen finanzielle Hilfen, Pflegesachleistungen oder Betreuungsangebote zu. Dazu zählen Pflegegeld, Haushaltshilfen oder technische Hilfsmittel.

Wie berechnet der Pflegegradrechner meine Punktzahl?

Der Rechner bewertet Ihre Selbstständigkeit in sechs Lebensbereichen – etwa Mobilität oder Selbstversorgung. Ihre Antworten werden in Punkte umgerechnet, die dann den Pflegegrad bestimmen.

Kann ich den Pflegegrad auch später ändern lassen?

Ja, bei Verschlechterung des Gesundheitszustands können Sie einen Höherstufungsantrag stellen. Der MDK überprüft dann erneut Ihre Einschränkungen.

Was passiert, wenn ich mit meinem Pflegegrad nicht einverstanden bin?

Sie haben das Recht, innerhalb von 4 Wochen Widerspruch einzulegen. Oft hilft bereits ein ergänzendes ärztliches Gutachten für eine Neubewertung.

Gibt es besondere Regelungen für Demenzkranke?

Ja, bei Demenz werden kognitive Einschränkungen besonders berücksichtigt. Viele Betroffene erhalten daher höhere Pflegegrade als zunächst angenommen.

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